Das Wort Chiropraktik bedeutet „mit der Hand behandeln“.

Chiropraktik ist eine seit Jahrhunderten bekannte Behandlungsmethode, die vor allem in Amerika immer größeren Bekanntheitsgrad erfährt und dort eine anerkannte schulmedizinische Therapieform ist (Doctor of Chiropractic).

Es handelt sich hierbei um eine Behandlungsmethode, die ohne Medikamente, Injektionen oder Operationen durchgeführt wird. Heute ist die Chiropraktik weltweit gesehen der größte naturheilkundliche Berufsstand überhaupt. Sie ist in Amerika schulmedizinisch anerkannt. Durch Chiropraktik können Blockierungen und Verlagerungen der Wirbel nach gründlicher Voruntersuchung gelöst werden.

Ein blockiertes Gelenk führt zu Störungen

Chiropraktik befasst sich in erster Linie mit jenen Krankheitsgeschehen, denen reversible, also umkehrbare Störungen der Statik und Dynamik des menschlichen Körpers zu Grunde liegen.

Eine zentrale Bedeutung kommt dabei den Gelenken im Bereich der Wirbelsäule zu, die z. B. infolge eines Unfalls, einer Prellung oder auch nur einer „falschen“ Bewegung blockieren können. Ein blockiertes Gelenk kann in einer funktionellen Fehlstellung lange Zeit verharren und beschwerdefrei sein. Es kann aber auch zu scheinbar unerklärlichen Schmerzen, Bewegungseinschränkungen, Muskelverspannungen und Fehlhaltungen führen.

Darüber hinaus können über reflektorische Vorgänge auch funktionelle organische Störungen, z. B. nervöse Herz-, Magen- oder Darmstörungen ausgelöst werden. Blockierungen können durch ihre Auswirkungen auf das Nervensystem sehr unterschiedliche Beschwerden verursachen, die z.T. jahrelang bestehen können, ohne dass die Ursache der Beschwerden in der Wirbelsäule vermutet wird.

Wie sieht eine Behandlung aus?

Vor Aufnahme einer Behandlung wird eine genaue Krankengeschichte aufgenommen, wobei nicht nur die gegenwärtigen Beschwerden wichtig sind, sondern auch nach früheren Krankheiten, Operationen, Unfällen usw. gefragt wird.

Auf die Anamnese folgt die eigentliche Untersuchung, bei der zuerst die Haltung und Beweglichkeit des Patienten begutachtet wird. Daraufhin werden verschiedene neurologische und orthopädische Tests durchgeführt, aber auch, wenn nötig, andere Körperfunktionen untersucht (z.B. Blutdruckmessung u.a.m.). Ziel der Untersuchung ist es, ein möglichst vollständiges Bild vom Gesundheitszustand des Patienten zu bekommen. Häufig sind zur Sicherung der Diagnose auch Röntgenaufnahmen erforderlich.

Die eigentliche chiropraktische Behandlung besteht in spezifischer sanfter Manipulation oder Mobilisation der gestörten Wirbelgelenke. Auf diese Weise werden blockierte Gelenke wieder beweglich gemacht und die Gelenkflächen in korrekte Beziehung zueinander gebracht. Falls nötig wird diese Behandlung ergänzt durch Maßnahmen, welche die Funktionstüchtigkeit des Bewegungsapparates möglichst vollständig wiederherstellen sollen: z.B. physio- therapeutische Anwendungen, orthopädischer Ausgleich eines verkürzten Beines, Beratung in Bezug auf Haltung, Schlafgewohnheiten und mögliche Fehlbelastungen, sportliche Betätigung, usw.

Ist die Behandlung schädigend?

Der Patient empfindet diese Behandlung im allgemeinen als sehr wohltuend. Häufig ist auch schon nach der ersten Behandlung ein Erfolg spürbar, in der Regel sind jedoch mehrere Termine erforderlich, um eine Stabilisierung zu erreichen.

Chiropraktik kann bei vielen verschiedenen Gesundheitsstörungen hilfreich sein – zum Beispiel bei Beschwerden des Halte-, Stütz und Bewegungsapparates, des Verdauungstraktes, bei Herz-, Kreislauf- oder Atembeschwerden sowie in der Kinderheilkunde. Auch Tinnitus (Ohrgeräusche), Schwindel, Sehstörungen und Migräne können durch eine Erkrankung der Wirbelsäule entstehen. Tiefsitzende Kreuzschmerzen sind nicht selten eine Folge von Stauungen und Entzündungen der Venen und Lymphgefäße, die das Rückenmark umgeben.

Ihre Grenzen erreicht die Chiropraktik bei fortgeschrittener Arthrose. Bei akuten Infektionskrankheiten darf Chiropraktik nicht durchgeführt werden.